.

.

Logo Intercultural Platform
[HOME] [INTRODUCTION] [LITERATURE] [GALLERY] [NEW] [PUBLISH]

Begin Back Start reading Page down Forward End Mail

German Poems - P.i.x.l.F.u.x.a

[Other titles in German] [All other titles]


mir
wird so du

was mich
der göttin ebenbild
du
traumgezeugte
aus jener welt
in diese
einst versetzt
es war
der augenblick
da nektarvögel
deine tränen tranken
so sanft
noch hingegeben
an das ferne echo
der gedanken
die dich
zuvor nur leere larve
bloße hülle
du
mit trunkener
bedeutung füllten.

***

zauber

an einem ort
wo zarte hände
wundersame
blütenkelche öffnen
in denen
sonnenstrahlen sich
mit süßen säften mischen
hat mich
anstatt zu küssen
die muse nur umschwirrt
- da hat sie sich wohl geirrt!

sanft

im wald am bach
- lauer sommertag -
ins wasser schaun
angelehnt am baum

dem geplätscher lauschen
sich am klang berauschen
blasen gluckern sehn

mit auf reisen gehn.

was werd' ich auf einmal so leicht?
ich steige und
falle
und woge und walle
zerstäube und sprühe
ganz ohne mühe
hat mich
der strom
der seit urzeiten schon
die welt durchpulst
erreicht.

wunderbar
leicht!

an fremden ufern entlang
die sich weiten und dehnen
unter funkeln
und leuchten
die gestade befeuchten
nach berührung sehnen
nach blicken

nach vertrautem stimmenklang.

bunt schillert die haut
der blase
der
ich mich anvertraut
und ist doch nur
getreuer spiegel der natur.

in
diesem land
mit orangenem strand
an türkisenem meer
gefällt es mir sehr

- sie brachte mich her
und zerspringt
was wie kristallene glocken klingt.

schwerer blütenduft
erfüllt die klare
luft
trägt mich fort
so weit
kein ort
keine zeit
keine not
und ich
weiß
ich bin ...

normal?

ein fahrerloser geisterbus
(statt tür - samtblauer reißverschluß)

wie auf gepappelten alleen
wir ihn wohl alle tage sehen
hat mich soeben
fast gestreift
(die straße war nur leicht bereift)
so daß ich
als am
horizont
ein weitrer bus erscheint
und mir allmählich näherkommt
mich
doch ein wenig wundere.

***

damals

treppenhaus mit bohnerwachs
schellfisch, aber niemals lachs.
die kastanien
- ganz famos
kinderaugen - riesengroß.
wackelige bettgestelle
kein wasserkessel
ohne delle
aus der leitung kam's nur kalt
opa war schon damals alt
oma
meistens ziemlich laut
beide weiß mehr als ergraut.

das tischbein wie
ein hoher turm
kaum ein apfel ohne wurm
das fensterbrett die ganze welt

der strom mitunter abgestellt.

träume reinster phantasie
mächtigere gab
es nie
blätter mit dem duft nach leben
hände die vom frühstück kleben

kaffee selbst im zuckertopf
igelkurz der kinderschopf.

nachbarn häufig
schlecht gelaunt,
über autos wird gestaunt
der pferdewagen nur belächelt

der hund gehetzt bis daß er hechelt.

ein hinterhof, schmutzig und schmal

den kindern ist das ganz egal;
gespielt wird, wo kein hauswart meckert

beim trinken alles vollgekleckert
gekrümelt praktisch überall
geplappert
wie ein wasserfall.

dann mit der schule die große enge
im kopf - auch
auf den fluren nur gedränge
gedanken alle gleichgerichtet
jeder streitfall
sofort geschlichtet
gefühle in richtung angst bugsiert
die bange seele
stets drangsaliert
widerstand brutal gebrochen
geprügelt über den tisch
gekrochen
und wer vor angst sich eingenäßt
wird bloßgestellt noch mehr
verletzt.

menschen formen
nach staatlichen normen
in rechten winkeln

denken und pinkeln.

eingepfercht in zu kleine fächer
werden aus träumen
bewußtseinslöcher
macht man aus kindern idioten
verkommt jeder witz zu
leeren zoten.

alles verdreht
keiner weiß
wie's weitergeht
ein viel
zu hoher preis
für zivilisation
doch wo ist der lohn?

da werden wir

- gott sei gepriesen -
auf das leben
nach dem tod verwiesen.

bodennebel

manchmal,
der himmel mag wissen,
wieso,
scheinen wolken

zu uns herabzusteigen
und
ihrem element entrückt,
als wandernde schwaden,

in immer neuen formen,
den sonst so fernen boden
zu erforschen.
sie hinterlassen
dabei
flüchtige spuren
kaum wahrnehmbarer feuchte,
als leckten pfirsichzungen

prüfend
die lippen dessen,
der sie alsbald verschlingt,
als öffneten
sich
unstete fenster
nach irgendwo
anders,
vielleicht
im innern.

 

. .

P.i.x.l.F.u.x.a lives in a world without nations. Also read his English Poems at this site.

The illustrations are made by the writer. You can also visit the webpage with his other paintings.

 

Notice © 2000 IP and the author


Page up

[Intercultural Platform] [Introduction] [Literature] [Gallery] [E-mail]

Copyright © Global Vision Platform / Adriaan Boiten     e-mail: webmaster

Find your way back to the Global Vision Platform Home Page